Glossar

Die Bezeichnung Drittmittel stammt ursprünglich aus dem Wissenschaftsbetrieb und beschreibt dort den Anteil der Finanzierung eines Forschungsvorhabens, der nicht aus dem Haushalt der Hochschule oder dem zuständigen Ministerium stammt. Im übertragenen Sinn bezeichnen wir mit Drittmitteln Finanzierungsanteile eines Projektes, die nicht dem eigenen Vermögen des Projektträgers oder einer öffentlichen Förderung entspringen, z.B. finanzielle Förderung durch Stiftungen oder auch Mäzene.

Die Regionalpolitik der Europäischen Union (EU) zielt darauf, in ihren Grenzen ein möglichst homogenes, hohes Niveau an wirtschaftlicher, landwirtschaftlicher und sozialer Struktur und Entwicklung zu erreichen. Diese Regionalpolitik wird über dafür eingerichtete Fonds finanziert, die in ihrer Gesamtheit als EU-Strukturfonds bezeichnet werden. Die EU-Länder und -Regionen erhalten zu ihrer Entwicklung finanzielle Hilfe aus diesen Fonds.

Überwiegend werden Mittel aus den Strukturfonds nicht direkt durch Institutionen der EU ausgezahlt, sondern fließen in die Finanzierung großer Strukturprojekte ein und müssen durch Mittel des jeweiligen Mitgliedsstaates, des Landes oder der Kommune kofinanziert werden, auf deren Ebene die Mittel dann auch ausgereicht werden (vgl. Förderprogramme).

Zu den Strukturfonds zählen beispielsweise der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF) oder der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).

Förderprogramme sind der rechtliche Rahmen, in dem die Europäische Union, die Mitgliedsstaaten, die Länder oder Kommunen Gelder für Vorhaben auszahlen, die dem in ihnen beschriebenen inhaltlichen und regionalen Gebieten entsprechen. Die Gelder müssen von den potentiellen Projektträgern formal beantragt werden. Die Förderung erfolgt zumeist als nicht rückzahlbarer Zuschuss oder als nicht marktübliches Darlehen. Ein Rechtsanspruch auf Förderung durch ein Förderprogramm besteht regelmäßig nicht.

Fundraising [engl.], frei mit Kapitalbeschaffung, noch freier mit Spendenbeschaffung zu übersetzen, beschreibt den Begriff und seine Bedeutung eigentlich zu kurz. Fundraising begrenzt sich nicht nur auf die Akquise von Kapital in Form von Geld, sondern schließt die Beschaffung von Ressourcen in Gestalt von Dienst- oder Sachleistungen, Rechten oder Informationen ein. Gemeinnützige Organisationen erhalten diese Ressourcen an sich kostenfrei bzw. ohne (geldwerte) Gegenleistung zum Einsatz entsprechend ihrer Satzung (vgl. Sponsoring). Fundraising sollte als komplexe Marketing-Aufgabe verstanden werden, mit entsprechenden Aktivitäten wie Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle der Maßnahmen und den dadurch bedingten, nicht unerheblichen Aufwendungen.

Die Mittelbeschaffung ist für Organisationen wie Wirtschaftsunternehmen, Kommunen oder gemeinnützige Institutionen eine zentrale und immer wiederkehrende Aufgabe bei der Umsetzung ihrer Ziele und Vorhaben – insbesondere dann, wenn neben den eignen, begrenzten und endogenen Ressourcen externe Mittel mobilisiert werden müssen. Der Mittelgeber verbindet mit der Bereitstellung meist finanzieller Ressourcen einen Mehrwert für sich selbst, insbesondere beim Sponsoring oftmals die Erhöhung des Bekanntheitsgrades, oder die strukturelle und wirtschaftliche Entwicklung einer Region bei einer Förderung. Es bedarf oftmals eines hohen Maßes an Erfahrung und Professionalität, Mittel Dritter ebenso sicher wie pass- und zielgenau einzuwerben.

Ressourcen sind die Mittel, die eine Organisation oder Individuen benötigen, um bestimmte Vorhaben umzusetzen oder Abläufe zu initiieren. Ressourcen können materiell (Geldmittel, Personal, Rohstoffe…) und immateriell (Fähigkeiten, Prestige, Rechte…) sein. Eines ist den Ressourcen, seien sie materiell oder immateriell, gemein: Sie sind knapp.

Spender ist eine Person, im übertragenen Sinn auch eine Organisation, die freiwillig und i.d.R. auch uneigennützig einer anderen Person oder Organisation Geld- oder Sachmittel oder andere Ressourcen zur Verfolgung ihrer (meist gemeinnützigen) Ziele und Interessen überlässt.

Mit Sponsoring ist das Bereitstellen eigener Geld- und Sachmittel oder auch Dienstleistungen für andere Personen, Organisationen oder einzelne Events gemeint, wobei der Sponsor eine seine Ziele und Vorhaben möglichst messbar unterstützende Gegenleistung erwartet. Beispielsweise macht man im Zusammenhang mit medienwirksamen Sportereignissen – ein erfolgreiches Fußballteam trägt auf dem Trikot das Firmenlogo – auf das eigene Unternehmen als Sponsor aufmerksam.

Eine Stiftung ist eine Einrichtung, die mit Hilfe eines Vermögens einen vom Stifter festgelegten Zweck verfolgt. Dabei wird in der Regel das Vermögen auf Dauer erhalten und die Destinatäre können nur in den Genuss der Erträge (z.B. der Zinsen) kommen. Stiftungen können in verschiedenen rechtlichen Formen und zu jedem legalen Zweck errichtet werden. Die meisten Stiftungen werden in privatrechtlicher Form errichtet und dienen gemeinnützigen Zwecken.

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